Hochfelln-Berglauf 24.9.

Amdi berichtet:
Wieder machte der Berglauf-Weltcup Station in Bergen nahe dem Chiemsee, wo der traditionell gut besetzte Lauf auf den Hochfelln auf dem Programm stand. Am Vortag reisten wir an und bogen kurz vor Bergen noch zum Chiemsee ab, für einen lockeren 30-Minuten-Lauf am Ufer des schönen Sees. Dann ging es auch schon zur Pasta-Party mit Startnummernausgabe für die prominenten Läufer, unter ihnen natürlich Andrea, Jonathan Wyatt, der mittlerweile Präsident des Berglauf-Weltverbandes ist und immer noch ziemlich schnell bergauf läuft, sowie zahlreiche Italiener, die ihre Geldpreise traditionell in der folgenden Woche beim Oktoberfest investieren.

Sonntag Früh um 10 Uhr ging es bei optimalem Laufwetter los. Andrea war wieder in einer tollen Form und startete entsprechend flott. Diesmal verlor ich sie im dichten Gedränge sofort aus den Augen und sah sie danach nie wieder. Das lag einerseits an ihrem hohen Tempo, aber leider auch nicht unwesentlich an mir. Zu Beginn war ja noch alles in Ordnung, den ersten relativ flachen Kilometer lief ich noch gemeinsam mit den beiden schnellsten Damen nach Andrea und sogar Helmut Schmuck war nicht weit vor mir. Km 2 und 3 waren schon etwas steiler, aber ich hatte einen guten Rhythmus gefunden - musste zwar die beiden flotten Damen ziehen lassen und auch unseren Berglauf-Chef, konnte aber viele andere Läufer überholen.

Gleichzeitig drückte Andrea ganz weit vorne ganz unglaublich aufs Tempo und konnte sogar Jonathan Wyatt hinter sich lassen! Km 4 und vor allem 5 wurden sehr steil und technisch schwieriger und während Andrea ungefähr bei der Hälfte der Strecke eine fantastische Zwischenzeit von ca. 23:30 Minuten hinlegte, wurden bei mir die Beine langsam schwer. Mit weit über 4 Minuten Rückstand auf Andrea kam ich bei km 5 auf die Bründlingalm und hatte schon arg zu kämpfen. Die nächsten 1,5 km konnte ich mein Tempo grade noch so halten, aber dann kam der Einbruch. Die Strecke wurde technisch schwierig: Hohe Stufen, große Steine, enge Wege, steile Abschnitte. Plötzlich überholte mich ein Läufer nach dem anderen und ich konnte nichts dagegen tun...

Einen Kilometer vor mir musste auch Andrea schon ein wenig beißen, das hohe Anfangstempo machte sich bemerkbar. Trotzdem war sie immer noch sehr schnell, aber jetzt, bei km 8,5 knapp 500 Meter vor dem Ziel kämpfte sich Herr Wyatt wieder an sie heran. Das konnte er sich doch nicht bieten lassen: Der zigfache Weltmeister und Seriensieger geschlagen von einer Frau? Da riss er sich doch lieber noch einmal zusammen und überholte Andrea. Leider konnte sie nicht mehr kontern und musste sich die einmalige Chance entgehen lassen, Jonathan zu besiegen. Leider hatte sie auch nicht genau genug auf ihre Uhr geschaut, und so passierte es, dass sie nach einem fulminanten Rennen ihren eigenen Streckenrekord aus 2008 (!) um lächerliche 4 Sekunden vepasste! Trotzdem eine unglaublich gute Zeit: 47:32 Minuten (die drittbeste Zeit, denn einmal schon war Andrea nur eine einzige Sekunde hinter ihrem Rekord geblieben...!) und insgesamt Gesamtrang 16 in einem sehr starken Feld.

Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht einmal auf dem letzten Kilometer, dafür aber am Ende meiner Kräfte. Mehr stolpernd als laufend näherte ich mich dem Ziel, musste noch ein paar Läufer passieren lassen und wurde auf den letzten 300 Metern von Andrea abgeholt und begleitet. Trotzdem war ein worst ever nicht zu vermeiden und mit fast 9 Minuten Rückstand auf Andrea kam ich als 46. auf dem Gipfel des Hochfelln an. Zumindest aber so rechtzeitig, dass noch genug übrig war vom sagenhaft guten Zielbuffet!

Danke an Winfried Stinn (laufreport.de) für die Laufbilder!

1 - vor dem Start 2 - schnell 3 - langsam 4  - flower ceremony 5 - Siegerehrung jquery html lightboxby VisualLightBox.com v6.1